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2 November, 2025

Affinity – Endlich eine InDesign- und Photoshop-Alternative? Ein kurzer Praxis-Test

Affinity hat vor einigen Jahren damit begonnen, Alternativen zu Photoshop, InDesign und Illustrator zu entwickeln. Im Gegensatz zu Adobe konnte man die Affinity-Programme immer zu einem günstigen Preis kaufen, ohne ein teures Abo abschließen zu müssen.

Trotz des fairen Preises und wirklich starker Software konnte sich Affinity bisher jedoch nicht so richtig auf dem Markt durchsetzen. Das könnte sich jetzt ändern – denn ab sofort ist Affinity kostenlos!

Mit der aktuellen Version sind erstmals alle drei „Welten“ in einem einzigen Programm vereint: Pixel, Layout & Vektor. Und das ist tatsächlich ein sinnvolles und cooles Feature. Ein Beispiel aus der Praxis: Du arbeitest im Layout-Modus an einem Flyer und möchtest an einem Bild noch etwas ändern. Statt das Bild in einem weiteren Programm öffnen zu müssen, kannst du es direkt in Affinity bearbeiten – genauso, wie du es aus Photoshop gewohnt bist.


Kompatibilität zu InDesign

Leider lassen sich InDesign-Dokumente (.indd) nach wie vor nicht direkt in Affinity öffnen. Das erschwert den Umstieg von Adobe ein wenig. Allerdings können IDML-Dateien aus InDesign problemlos importiert werden – und das funktioniert tatsächlich erstaunlich gut: Schriften laufen sauber und Bilder sitzen genau dort, wo sie sollen.

Eignet sich Affinity als Photoshop-Alternative?

Photoshop-Dateien lassen sich in Affinity ohne Probleme öffnen und bearbeiten. Hier werden einem also schon mal keine Steine in den Weg gelegt.

Photoshop ist seit Jahrzehnten der Platzhirsch, an dem eigentlich kein Weg vorbei führt, und Adobe hat in den letzten Jahren besonders bei den KI-Funktionen ordentlich vorgelegt. Kann Affinity hier mithalten?

Die grundlegenden Bildbearbeitungsfunktionen – Zuschneiden, Helligkeit/Kontrast, Gradationskurven, Abwedler, das Entfernen von Objekten – funktionieren in Affinity einwandfrei, teilweise sogar intuitiver als im „Original“.

Sehr zu schätzen gelernt habe ich in Photoshop zuletzt das generative Erweitern und das KI-gestützte Entfernen von Objekten. Diese Funktionen sind auch in Affinity verfügbar. Allerdings erfordern die KI-Funktionen ein kostenpflichtiges Canva Pro-Abo. Die 10 €/Monat sind aus meiner Sicht ein fairer Deal. (Den 1. Monat gibt´s zum Ausprobieren kostenlos.)

In meinen ersten Tests kommt die Canva-KI allerdings leider noch nicht an die Qualität der Adobe-KI heran. Prompts werden teilweise falsch interpretiert, und bei einer eigentlich „simplen“ Bild-Erweiterung bleiben sichtbare Ränder zurück.

Hier sollte die Person eigentlich entfernt werden…

Das ist sehr schade – und ich hoffe, dass Affinity hier noch nachlegt. Denn abgesehen davon bin ich vom Konzept, dem Design und dem Handling der Software begeistert. Ich werde auf jeden Fall in den nächsten Wochen versuchen, Affinity in meinem Berufsalltag zu etablieren und hoffe dass sich Affinity einen Namen machen kann. Das könnte jetzt, unter der Flagge von Canva, durchaus gelingen.

www.affinity.studio/


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